Viele Menschen brauchen auch im hohen Alter noch keine Pflege. Für sie ist es wichtig, dass sie Tipps und Beratung über vorbeugende und gesundheitsfördernde Maßnahmen erhalten, damit sie so lange wie möglich in ihrem gewohnten Umfeld ein gutes, selbständiges und selbstbestimmtes Leben führen können. Um sie dabei entsprechend zu unterstützen, hat das Land Rheinland-Pfalz bereits 2015 das Projekt „Gemeindeschwester plus“ ins Leben gerufen, das in zahlreichen Städten, Gemeinden und Kreisen umgesetzt wird.
Ab sofort gibt es nun auch in der Verbandsgemeinde Montabaur eine solche Gemeindeschwester plus. Nach einem Antrag der SPD, hatte der Verbandsgemeinderat das Projekt auf den Weg gebracht. Für die Umsetzung holte sich die Verbandsgemeinde mit dem Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn einen kompetenten Kooperationspartner ins Boot, der fachlich wie personell dafür bestens aufgestellt ist. Die durch das Land geförderte 50-Prozent-Stelle ist zunächst bis Jahresende befristet. Allerdings sind alle Beteiligten zuversichtlich, dass das Projekt auch über 2021 hinaus fortgeführt werden kann. Immerhin leben in der Verbandsgemeinde Montabaur aktuell rund 2500 Personen in der Altersgruppe ab 80 Jahren. Sie können sich ab sofort vertrauensvoll an die neue Gemeindeschwester plus wenden.
Diese heißt Schwester Barbara Spiegelhoff und hat ihr neues Büro in der Bonhoefferstraße 3 (neben dem Pflegestützpunkt, direkt gegenüber der Kita Sonnenschein) im Quartier Süd in Montabaur bereits bezogen. Von hier aus macht sie sich künftig zu den Hausbesuchen bei hochbetagten Menschen auf, die sich Unterstützung wünschen. „Es sollen natürlich alle von dem neuen Angebot profitieren“, sagt Schwester Barbara und weist darauf hin, dass sie für alle 24 Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde sowie für die Stadt Montabaur mit ihren sieben Stadtteilen zuständig ist. Sie freut sich auf die neue Aufgabe und ist gleichzeitig gespannt, was so alles auf sie zukommt. „Ich bin die erste Gemeindeschwester plus in der Verbandsgemeinde Montabaur überhaupt und somit in diesem Bereich eine Art Pionierin“, lacht die 61-Jährige. Zunächst will sie sich einen Gesamtüberblick verschaffen, um nach und nach ein entsprechendes Netzwerk aufbauen zu können. „Aktuell mache ich mir ein Bild von den bestehenden Angeboten, die für ältere Menschen in der Verbandsgemeinde Montabaur bereits zur Verfügung stehen, etwa Freizeitangebote oder Nachbarschaftshilfen“, erklärt die neue Gemeindeschwester plus und ergänzt: „Dabei ist es mir wichtig, zu schauen, wo ich gegebenenfalls andocken und welche Lücken ich möglicherweise noch schließen kann.“
Schwerpunkt der Arbeit der Gemeindeschwester plus werden die Hausbesuche sein. „Die Gemeindeschwester plus unterstützt und hört zu“, erklärt Schwester Barbara Spiegelhoff und betont, dass sie dabei keinerlei pflegerische Tätigkeiten ausübt. „Bei Fragen rund um das Thema Pflege stelle ich aber gerne einen Kontakt zum örtlichen Pflegestützpunkt her“, sagt sie. Die Hauptaufgaben der Gemeindeschwester plus beinhalten das Beraten, Begleiten und Vernetzen. „Ich habe ein offenes Ohr für die älteren Menschen, höre zu, nehme wahr und vermittle“, betont Spiegelhoff. Sie kümmert sich um die vielfältigen Belange der Seniorinnen und Senioren im Vorfeld ambulanter oder stationärer Pflege und informiert über die zahlreichen Hilfsangebote, die die Menschen in Anspruch nehmen können, um den Alltag zu erleichtern. Dabei setzt Schwester Barbara insbesondere auch auf ihre eigene Lebenserfahrung sowie auf eine langjährige Berufserfahrung.
1960 in Neuss am Rhein geboren, absolvierte Schwester Barbara Spiegelhoff nach dem Abitur eine Ausbildung zur Krankenschwester. Den Titel „Schwester“ zu ihrem Namen trägt sie nicht von ungefähr: Vor 38 Jahren trat sie in die Gemeinschaft der Dernbacher Schwestern (Arme Dienstmägde Jesu Christi, ADJC) ein, in der sie seither lebt. Nach der Ausbildung war sie zunächst viele Jahre sowohl im Krankenhaus als auch in der ambulanten Pflege in verschiedenen Sozialstationen tätig, so auch in der Caritas-Sozialstation Montabaur/Wallmerod.
Die ersten nützlichen Tipps für ihre neue Aufgabe erhielt sie bei einer zweitägigen Schulung in Mainz. Nun aber geht es darum, Kontakt zu den älteren Menschen aufzubauen. Zum persönlichen Kennenlernen und zu Gesprächen besucht die Gemeindeschwester plus die Seniorinnen und Senioren gerne bei diesen zu Hause. „Das Angebot ist kostenlos. Und natürlich unterliege ich der Schweigepflicht“, erklärt Schwester Barbara Spiegelhoff. Wenngleich sie eine Dienstleistung anbietet, steht für die neue Gemeindeschwester plus vor allem der persönliche Kontakt mit den Menschen im Mittelpunkt. Sie freut sich jetzt schon auf die Begegnung mit den älteren Menschen in der Verbandsgemeinde Montabaur.
Kontakt mit der Gemeindeschwester plus:
Schwester Barbara Spiegelhoff
Bonhoefferstraße 3
56410 Montabaur