Im Alter möchten viele Menschen möglichst lange in ihren eigenen vier Wände leben. Hilfsdienste können ins Haus kommen, manchmal muss die Wohnumgebung altersgerecht umgestaltet werden. Die Idee des Landesprojektes „Gemeindeschwester plus“ ist es, hochbetagte Menschen (über 80 Jahre) zuhause zu besuchen und sie über Hilfsangebote und Fördermöglichkeiten zu informieren - immer mit dem Ziel, ihre Selbständigkeit möglichst lange zu erhalten. Auf Antrag der SPD hatte sich der Verbandsgemeinderat mit dem Thema befasst und in seiner Sitzung Ende März den Startschuss dafür gegeben, obwohl die Förderzusage seitens des Landes zunächst nur eine halbe Stelle vorsieht, die zudem bis Jahresende befristet ist. „Alleine hätten wir das nicht stemmen können. Aber mit der Caritas haben wir einen Partner gefunden, der nicht nur fachlich und personell dafür aufgestellt ist, sondern auch direkt einsteigen kann“, stellte Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich bei der Vertragsunterzeichnung zufrieden fest. Er ist zuversichtlich, dass das Projekt auch über 2021 hinaus fortgeführt werden kann. „Die Aussichten für eine weitere Förderung sind gut. Wir brauchen die Unterstützung für die Hochbetagten dauerhaft, nicht nur für ein paar Monate.“ Rund 2.500 Personen in der Altersgruppe ab 80 Jahren leben in den 24 Ortsgemeinden und der Stadt Montabaur. „Für uns ist es wichtig, dass das Projekt in die Fläche getragen und in allen Ortsgemeinden bekannt wird“, betonte Richter-Hopprich.
In der Fläche unterwegs sein, Hausbesuche machen, Unterstützung anbieten – das genau ist das Kerngeschäft der Sozialstationen der Caritas im Westerwald und Rhein-Lahn-Kreis. „Wir sind die Profis in der Pflege und in der Beratung von Menschen in besonderen Lebenslagen. Da sind wir multiprofessionell aufgestellt. Das Konzept der Gemeindeschwester plus ergänzt unsere Angebote ideal.“ So beschreibt die neue Caritasdirektorin Stefanie Krones die Ausgangslage beim Projektstart. Die Caritas ist Trägerin der Beratungs- und Koordinierungsstelle (BEKO) im Pflegestützpunkt in Montabaur, der Pflegebedürftige und pflegende Angehörige berät. Die neue Gemeindeschwester plus wird eng mit den Beraterinnen dort zusammenarbeiten. So soll ein einfacher Zugang zur individuellen Beratung ermöglicht werden, wenn die zuhause lebenden Senioren Pflege brauchen. „Wir sind froh, dass wir mit Schwester Barbara Spiegelhoff eine Mitarbeiterin in unseren Reihen haben, die sofort in das Projekt einsteigen kann. Sie freut sich auf ihre neue Aufgabe. Bis Juni werden wir ihr Büro neben dem Pflegestützpunkt eingerichtet haben. Dann stellen wir sie vor und geben die Kontaktdaten bekannt“, so Krones weiter. Der Kooperationsvertrag sieht vor, dass die Verbandsgemeinde Trägerin des Projektes ist, der Caritasverband ist Anstellungsträger. Fachlich begleitet wird die Arbeit der Gemeindeschwester plus von Judith Gläser, der Generationenbeauftragten der VG. Für die Caritas verantwortet Claudia Brockers, Abteilungsleiterin für ambulante Pflege, das Projekt. Dieses wird vom Land Rheinland-Pfalz, von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen gefördert.
Wer sich vorab über das Projekt Gemeindeschwester plus informieren möchte, kann mit den beiden Projektleiterinnen Kontakt aufnehmen: Caritasverband, Claudia Brockers, Tel: 02602 / 16 06 - 39, E-Mail: claudia.brockers@cv-ww-rl.de oder bei der Verbandsgemeinde Montabaur, Judith Gläser, Tel.: 02602 / 126 – 197, E-Mail: jglaeser@montabaur.de.