Vom Laminiergerät über den Hula-Hoop-Reifen und die Ukulele bis hin zum Fenstersauger: Wo lassen sich Sachen ausleihen, die man nur ab und zu braucht oder die man ausprobieren möchte, bevor eine Kaufentscheidung fällt? Ganz einfach: In der Stadtbibliothek Montabaur. Hier gibt es jetzt eine Bibliothek der Dinge.
Brauchste was? Dann leih Dir das! Dieser Slogan macht auf das neue Angebot aufmerksam, das sich im wahrsten Sinn des Wortes sehen lassen kann. Denn die derzeit 51 Gegenstände lagern in bunten Schränken hinter halbtransparenten Türen. Aus dem Bibliotheksteam freut sich besonders Carina Senko, dass das Projekt gestartet ist. Schließlich ist es ihr „Baby“, sprich Thema ihrer Bachelorarbeit.
„Die Sharing Economy, die die Idee des Teilens verfolgt, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Dazu gehören natürlich die Bibliotheken mit ihrer Philosophie des Verleihens, obwohl sie dort selten eingeordnet werden“, erklärt Carina Senko. „Bücher, Hörbücher, Spiele, DVDs, Zeitschriften und digitale Medien sprechen bereits alle Sinne an. Die Bibliothek der Dinge erweitert dieses Spektrum. Sie ist nachhaltig und geht auf die veränderten Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer ein: Sie können Sachen mit nach Hause nehmen, die sie vor einer Kaufentscheidung ausprobieren möchten oder die sie nur ein oder zwei Mal im Jahr brauchen.“
Diese gute Idee wurde honoriert und als Projekt gefördert im Rahmen von „Vor Ort für Alle“, dem Soforthilfeprogramm für zeitgemäße Bibliotheken in ländlichen Räumen des Deutschen Bibliotheksverbands e.V. (dbv). Insgesamt hat die Stadtbibliothek Montabaur eine Finanzspritze von 6.750 Euro erhalten.
Unterstützt von ihrer Kollegin Ursula Kingen setzte Carina Senko ihr Konzept in die Tat um und kaufte das Repertoire überwiegend regional ein. Die Bibliothek der Dinge bietet Praktisches, Nützliches und Spannendes aus den Bereichen Haushalt, Technik und Freizeit.
Zugang haben alle, die einen Ausweis der Stadtbibliothek Montabaur besitzen. Die zweiwöchige Ausleihe ist wie bei Büchern und Medien über die Jahresgebühr gedeckt; je nach Gegenstand gilt eine Altersfreigabe ab 12 oder 16 Jahren. Das Angebot kann über den Online-Bibliothekskatalog WebOpac eingesehen werden. Wer noch keinen „Ausleihplan“ hat, kommt angesichts der Fotos und Beschreibungen sicher auf den Geschmack.
Der Aktenvernichter könnte schnell mal die veralteten Papiere mit persönlichen Daten schreddern. Mit dem Feuchtigkeitsmessgerät ließe sich feststellen, ob das Brennholz trocken genug zum Verfeuern ist. Die Nähmaschine erspart zumindest beim Hosensaum den Gang zur Änderungsschneiderei, der Akku Schrauber macht sich beim Umzug nützlich. Nintendo-Fans können mit der Classic-Mini-Konsole in Retro-Spiele abtauchen oder holen sich das RingFit Adventure. Die Kleinsten machen große Augen, wenn Mama eine Tonie Box mitbringt. Das Karaoke-Mikrofon garantiert einen lustigen Show-Abend. Und mit moderner Technik können Dias, Schallplatten und Kassetten digitalisiert werden.
Vielleicht animiert die Bibliothek der Dinge auch „ganz klassisch“ zur Buch-Lektüre – auf dem E-Book-Reader oder mit Hilfe der Leselupe.
Die Stadtbibliothek Montabaur, Konrad-Adenauer-Platz 9, ist telefonisch erreichbar unter 02602/126-181 oder per Mail an stadtbibliothek@montabaur.de. Öffnungszeiten: Dienstag 15:00 – 18:30 Uhr, Mittwoch 10:00 – 14:00 Uhr, Donnerstag 10:00 -18:30 Uhr, Freitag 10:00 -16:00 Uhr, Samstag 10:00 – 13:00 Uhr. Alle Infos auf www.stadtbibliothek-montabaur.de.