Die Menschen machen die Heimat aus
Unter den vielen Gästen konnte Richter-Hopprich unter anderem seine beiden Vorgänger, die Altbürgermeister Paul Possel-Dölken und Edmund Schaaf, die Stadtbürgermeisterin und Erste Kreisbeigeordnete Gabriele Wieland, die Bundestagsabgeordnete Dr. Tanja Machalet, die Landtagsabgeordnete Jenny Groß sowie zahlreiche Vertreter von Institutionen, Verbänden, der Kirchen, Banken und der Schulen begrüßen. Ein besonderer Willkommensgruß ging an die Neubürger, die in den vergangenen Monaten in die Verbandsgemeinde Montabaur gezogen waren. „Sie alle bereichern diese Region“, betonte der Bürgermeister und wies daraufhin, dass alleine in der Zeit von Oktober 2021 bis April 2022 830 Neubürgerinnen und Neubürger in die Verbandsgemeinde gezogen sind.
Aktuell zählt die VG Montabaur insgesamt 41.903 Einwohner. „Auch ich bin ein Zugereister“, gestand Richter-Hopprich und berichtete, dass er mit seiner Familie vor rund zwölf Jahren in die Verbandsgemeinde Montabaur gekommen war. „Damals wussten wir noch nicht, ob wir bleiben würden. Es war schön hier, aber ein schönes Städtchen und eine schöne Landschaft machen noch keine Heimat aus. Erst als wir die Menschen kennengelernt und mitgemacht haben, kamen wir an den Punkt, an dem wir uns sagten: Hier wollen wir bleiben!“, berichtete der ursprünglich aus dem Bergischen Land stammende Bürgermeister und betonte: „Es sind die Menschen, die die Heimat ausmachen.“
Ein besonderes Anliegen war es dem Bürgermeister, sich bei den vielen Bürgerinnen und Bürgern zu bedanken, die sich in den zurückliegenden Monaten der Hilfe für die Opfer der Flutkatastrophe an der Ahr und des Krieges in der Ukraine, aber auch den von der Corona-Pandemie Betroffenen verschrieben haben. „Viele von Ihnen haben aus der Not heraus ehrenamtlich geholfen, obwohl sie teilweise gar kein offizielles Ehrenamt innehaben“, so der Verwaltungschef. Er sprach dabei die etlichen Nachbarschafts- und Einkaufshilfen an, die im Rahmen der Corona-Pandemie organisiert wurden, sowie die vielen Helfer, die spontan Masken genäht oder Fahrten für ihre Mitbürger ins Impfzentrum organisiert hatten.
Auch bei der Ahr-Katastrophe sei die Hilfsbereitschaft riesig gewesen, sei es in Form von Sachspenden oder der Hilfe vor Ort, bei der auch viele Montabaurer beispielsweise bei der Schlammbeseitigung und der Müllentsorgung tatkräftig mit angepackt hätten, lobte Richter-Hopprich. Vor allem auch die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren hätten hier Hervorragendes geleistet. Und auch im Rahmen der jüngsten Krise – dem Krieg in der Ukraine – seien viele Menschen sofort bereit gewesen, zu helfen, sei es mit Sachspenden, Patenschaften für geflüchtete Menschen oder der Bereitstellung einer Unterkunft. „In kürzester Zeit haben sich spontan zahlreiche Menschen im Rathaus gemeldet und ihre Hilfe angeboten“, berichtete Richter-Hopprich und verriet, dass alleine mehr als 120 Familien mittlerweile Wohnraum für Geflüchtete angeboten hätten. „Ihre Hilfe an ihren Mitmenschen ist unsagbar wertvoll“, lobte er die Helfer aller Ereignisse, von denen einige auch unter den Gästen in der Stadthalle weilten. Die Menschen in der Region hätten in den vergangenen zwei Jahren in hervorragender Weise Zusammenhalt bewiesen. „In diesem Zusammenhalt sehe ich uns mit aller Zuversicht in eine gute Zukunft gehen“, schloss Ulrich Richter-Hopprich seine Ausführungen.
Den Wettbewerb, wer bei seinem Zuzug in die Verbandsgemeinde Montabaur die größte Entfernung zurückgelegt hat, entschied eine Familie aus der Ukraine für sich, die aus dem Osten des Landes stammt und bis in der Kreisstadt mehr als 2500 Kilometer zurückgelegt hatte. Abgerundet wurde der gelungene Neubürgerempfang mit musikalischen Einlagen des Musikvereins Heiligenroth sowie Walter Born am Piano.