Pools befüllen
Gartenpools, Planschbecken und Schwimmteiche erfreuen sich wachsender Beliebtheit; der Trend hat sich in den beiden Corona-Sommern nochmal deutlich verstärkt, so die Beobachtung der Verbandsgemeindewerke. In der Regel werden die Pools mit Trinkwasser aus der Leitung befüllt. Das führt im Frühjahr häufig zu Problemen in der Wasserversorgung, wenn viele Pool-Besitzer gleichzeitig den Hahn aufdrehen. Der Druck im Leitungssystem wird ständig überwacht. Wenn nun an einer Stelle plötzlich viel Wasser entnommen wird, fällt der Druck und die Sensoren melden einen Fehler. Häufig ist ein plötzlicher Druckabfall das Zeichen für einen Wasserrohrbruch. Dann muss der Bereitschaftsdienst der Wasserversorgung ausrücken und der Ursache auf den Grund gehen. Keine leichte Aufgabe, denn das Team muss ständig das gesamte Leitungsnetz in der Verbandsgemeinde Montabaur überwachen. Das sind insgesamt mehr als 360 Kilometer Wasserleitungen und rund 14.500 Hausanschlüsse. Daher der dringende Appell von Werkleiter Andreas Klute an die Einwohner: „Melden Sie Ihre Pool-Befüllung vorab an. Dann wir wissen wir, was los ist, und unser Bereitschaftsdienst braucht nicht auszurücken. Jeder Einsatz verursacht Kosten, die letztlich alle Wasserkunden tragen.“ Pool-Befüllung sollten möglichst tagsüber durchgeführt werden.
Pool-Füllung anmelden
Wer seinen Pool füllen möchte und dazu mehr als fünf Kubikmeter Trinkwasser braucht, wird gebeten, die Befüllung bis zum Vortrag anzumelden. Folgende Angaben sind erforderlich: Tag und Uhrzeit für die geplante Füllung, die benötigte Wassermenge sowie Ort, Straße und Hausnummer. Die Anmeldung geht per E-Mail an bwasser@montabaur.de oder per Telefon unter 02602/101410.
Wasserverbrauch
Hinzu kommt: Der Wasservorrat in den Speichern (Hochbehältern) sinkt stark ab, wenn mehrere Pools innerhalb kurzer Zeit befüllt werden. Die Reserven für den täglichen Trinkwasserbedarf und die Löschwasservorhaltung werden aufgebraucht. Ohnehin ist der Wasserverbrauch seit Anfang Mai bereits spürbar angestiegen: Im Durchschnitt verbrauchen die Unternehmen und Einwohner in der VG Montabaur an einem normalen Werktag etwa 6.000 Kubikmeter Trinkwasser, dieser Wert ist jetzt schon auf 7.500 Kubikmeter gestiegen, die Spitzenwerte an heißen Sommertagen liegen bei über 9.000 Kubikmeter. Auf der anderen Seite hat sich der Grundwasserpegel nach den Trockenjahren 2018 bis 2020 noch nicht wieder erholt, die Vorräte sind also jetzt schon knapp. „Wir müssen sparsam und umsichtig mit dem Trinkwasser umgehen“, so der Werkleiter.
Pools entleeren
Ein weiterer Hinweis der Verbandsgemeindewerke betrifft das Entleeren der Pools: Wer das Wasser vom Vorjahr ablassen oder zwischendurch das Wasser wechseln möchte, muss das gebrauchte Poolwasser ohne Wenn und Aber in die Kanalisation einleiten. Keinesfalls darf man es im Garten zum Wässern der Pflanzen verwenden oder es auf eine freie Fläche zum Versickern leiten. Das gilt auch dann, wenn kein Chlor oder andere chemische Substanzen verwendet wurden. „Das Wasser wird durch das Baden in seinen hygienischen Eigenschaften nachhaltig verändert - egal ob chemische Zusätze verwendet wurden oder nicht. Das gebrauchte Poolwasser gehört nicht in die Natur, sondern in den Kanal, damit wir es im Klärwerk reinigen können. Chlorhaltiges Wasser darf auf keinen Fall ins Grundwasser gelangen“, erklärt Andreas Klute und verweist auf das Wasserhaushaltsgesetz. Darin ist geregelt, dass Wasser, welches durch häuslichen, gewerblichen, landwirtschaftlichen oder sonstigen Gebrauch verändert wurde, als Abwasser einzustufen ist und somit über den Kanal entsorgt werden muss.
Tipps zum Wassersparen bei Gartenpools
Das Wasser im Gartenpool muss nicht jedes Jahr komplett gewechselt werden. Oft reicht es, im Frühjahr das Becken gründlich zu reinigen, das Wasser chemisch aufzubereiten (z.B. durch intensives Chloren) und nur einen kleinen Teil des Wassers zu ersetzen. Wenn der Pool nicht genutzt wird - vor allem während der Nacht und bei längerer Abwesenheit - sollte das Wasser abgedeckt werden, damit es nicht Verdunsten kann. Außerdem empfiehlt es sich, den Pool oder das Becken nicht zu hoch zu befüllen, weil sonst beim Planschen und Schwimmen immer wieder Wasser rausspritzt und damit verloren geht. Wer ganz auf den eigenen Pool im Garten verzichten möchte, kann sich bei einem Besuch im Mons-Tabor-Bad erfrischen. Das Freibad hat täglich von 10-19 Uhr geöffnet.