Ebenso kurios wie selbstverständlich: Die Ehrenveranstaltung für die Feuerwehrangehörigen der Verbandsgemeinde Montabaur wird lange im Voraus angekündigt und doch fehlten am Veranstaltungsabend etliche Feuerwehrleute oder verließen den Saal vorzeitig; teilweise sogar ohne ihre Ehrung entgegen genommen zu haben. Gleich drei Alarmierungen zu zwei Schadensereignissen brachten die Frauen und Männer um ihren Dankeschön-Abend. Darüber hinaus gab es über den Abend verteilt noch zwei Überraschungen: Gabi Wieland wurde vom Deutschen Feuerwehrverband (DFV) mit der höchsten Auszeichnung für zivile Personen, der Florians-Medaille, geehrt. Und Iris Eichmann, langjährige Verwaltungs-Mitarbeiterin und seit 18 Jahren für die Feuerwehren zuständig, erhielt von ihren Kollegen ein Herzens-Dankeschön.
Vorweg: Es gab keine Personenschäden. Auf der B49 brannte am späten Nachmittag ein Bus vollständig aus und in der Verbandsgemeinde Diez gab es einen Heuballen-Brand, zu dem übergreifend Hilfe angefordert worden war.
Für Andree Stein, den Ersten Beigeordneten und Brandschutzdezernenten der Verbandsgemeinde Montabaur, und Wehrleiter Jens Weinriefer ist es jedes Jahr aufs Neue eine Ehre, wenn sie den zahlreichen Frauen und Männer Danke sagen dürfen. Danke für ihren unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz und die Bereitschaft, sich in ihrer Freizeit stetig weiterzubilden, um dem Gemeinwohl zu dienen. „Das“, so Stein, „ist aller Ehren wert.“ Den Dankesworten schlossen sich in Vertretung des Landrates die Erste Beigeordnete des Westerwaldkreises, Gabi Wieland, sowie Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich an.
In seiner Ansprache führte Stein aus, dass die Zahl der Feuerwehrangehörigen seit Jahren erfreulicherweise konstant sei, aktuell gibt es 59 Frauen und 548 Männer, die sich in einer der Ortswehren engagieren. Die Zahl der Mitglieder in den zwölf Jugendfeuerwehren ist von 132 auf 128 leicht gesunken, ebenso wie in den fünf Bambini-Feuerwehren: Dort sind 81 Mädchen und Jungen aktiv, 2022 waren es 83 Kinder. Im Jahr 2023 wurden die Freiwilligen Feuerwehren 413 zu Einsätzen gerufen; in 2024 gab bereits 83 Alarmierungen.
Auch organisatorisch gestaltete sich das vergangene Jahr turbulent: Die Feuerwehr Niedererbach hat sich aufgelöst. Die Feuerwehren Eitelborn und Neuhäusel treiben ihre Fusion voran und haben in diesem Jahr den gemeinsamen Namen Feuerwehr Augst angenommen. Die Feuerwehr Horressen/Elgendorf konnte Ende letzten Jahres das neue Gerätehaus beziehen, die feierliche Einweihung folgt in Kürze. Die Feuerwehr Görgeshausen hat ihren, durch den Förderverein finanzierten, Mannschafts-Transport-Wagen (MTF) in Betrieb genommen. Die Feuerwehr Welschneudorf freut sich über die abgeschlossene Sanierung der Sanitäranlagen im Gerätehaus und für die Feuerwehr Nentershausen wurde der Auftrag für ein neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) 20 vergeben. Zudem gab es noch zahlreiche einvernehmliche Personalwechsel bei den Wehrführungen.
Wehmütige Töne vernahmen die Anwesenden bei dem sonst eher forschen Vorsitzenden des Kreisfeuerwehr-Verbandes des Westerwaldkreises, Ralf-Felix-Kespe: Er gab bekannt, dass er altersbedingt nicht erneut für das Amt des Vorsitzenden kandidieren wird. Für den Ehrenabend hatte Kespe eine besondere Überraschung im Gepäck: Im Namen des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) verlieh er Gabi Wieland die Florians-Medaille. Es ist die höchste Auszeichnung, die der DFV an zivile Personen vergibt, die sich in ihrer Arbeit um das Feuerwehrwesen verdient gemacht haben. In der Laudatio heißt es, mit Beginn ihrer Tätigkeit als Stadtbürgermeisterin im Juli 2014 habe Wieland sich mit ihrer kameradschaftlichen Art intensiv für die Belange der Feuerwehrangehörigen eingesetzt. Sie sei immer eine zuverlässige Ansprechpartnerin. Und was sagt die so Geehrte selbst: „Ich bin ganz gerührt von dieser Auszeichnung. Danke.“ Die Überraschung war ihr deutlich anzusehen.
Ein herzliches Dankeschön ging beim Ehrenabend auch an Iris Eichmann, die in diesem Jahr in den Ruhestand gehen wird. Eichmann ist seit 1978 in der Verwaltung in Montabaur beschäftigt und seit 18 Jahren im Back-office für die Feuerwehren zuständig. Stets hilfsbereit und mit einem offenen Ohr, wie ihre Kollegin Eva Molls in ihrer Ansprache betonte. Dafür dankten die Kollegen Eichmann mit einem Feuerwehr-Dino und einer Collage mit Bildern aus ihrem Berufsleben.
Ehrungen und Verabschiedungen:
Bronzene Ehrenzeichen für 15 Jahre Feuerwehrtätigkeit:
Dominik Becher, Alexander Kober, Jonas Koch, Christian Krekel, Maximilian Leitzbach, Alexander Nilges, Steve Olig, Markus Röß, Lukas Schattner, Timo Schreiner, Maximilian Wottke
Silberne Ehrenzeichen für 25 Jahre Feuerwehrtätigkeit:
Alexander Fuhrmann, Matthias Henkes, Andre Kaiser, Florian Neuroth, Kimm Dennis Weimer
Goldene Ehrenzeichen für 35 Jahre Feuerwehrtätigkeit:
Armin Barbanus, Mike Blettenberg, Markus Böhm, Björn Fries, Alexander Noll, Roger Renzel, Martin Schmidt, Stephan Wüst
Goldene Ehrenzeichen für 45 Jahre Feuerwehrtätigkeit:
Rüdiger Dreier, Michael Hubert Ferdinand, Giedo Giesen, Thomas Kilian, Thomas Krekel, Thomas Nikolay, Gerhard Sprenger
Verabschiedung und Übernahme in die Alters- und Ehrenabteilung:
Rüdiger Dreier, Walter Heinz, Winfried Schlemmer
Beförderung zum/zur:
Oberfeuerwehrfrau/Oberfeuerwehrmann:
Martin Alzen, Julia Best, Julia Israel, Philipp Kyek, Julia Paulus, Thomas Scharnota, Dirk Schneider, Kai Weidenfeller, Maximilian Wottke,
Hauptfeuerwehrfrau/Hauptfeuerwehrmann:
Stefan Berkessel, Dominik Braun, Tristan De Quintanilha Mantas, Dominik Exner, Tobias Ferdinand, Ruth Gunnemann, Ken Höbelt, Niklas Höhn, Dominik Homm, Pascal Kilian, Stephan Lubitz, Christian Stein, Andre Wehner
Brandmeister:
Friedrich Sautter
Oberbrandmeister:
Kevin Göbel, Steve Olig, Jan Schäfer
Hauptbrandmeister:
Marvin Schmitt
Löschmeister:
Stephan Daubach, Carsten Feiden, Erik Girmann, Patrick Herbst, Matthias Hisgen, Frank Kaiser, Bernd Müller, Klaus-Dieter Nauroth-Fein, Torsten Reckelkamm
Oberlöschmeister:
Ulrich Schulte
Hauptlöschmeister:
Franz-Josef Klein
Bestellung zum:
Truppführer:
Stefan Berkessel, Dominik Braun, Ken Höbelt, Pascal Kilian, Dominik Exner, Ruth Gunnemann
Zugführer:
Jan Schäfer
Verbandsführer:
Marvin Schmitt