Feuchte Tücher für die Babypflege, als Putzlappen oder zur Brillenreinigung, Erfrischungstücher, feuchtes Toilettenpapier, Einmal-Waschlappen, waschmaschinenfeste Papiertaschentücher oder auch Küchenrolle - all das gehört nach Gebrauch nicht in die Toilette, sondern in den Restmüll. Darauf machen die Verbandsgemeindewerke Montabaur aufmerksam. Der Grund: Die nassfesten Fasern, aus denen diese Produkte hergestellt werden, sind reißfest und lösen sich im Wasser nicht auf. So verstopfen sie auf dem Weg zur Kläranlage die Pumpen. Anders das übliche Toilettenpapier von der Rolle: Es weicht im Wasser schnell auf uns stellt so kein Problem in der Abwasserbeseitigung dar. "Unser Versorgungsgebiet, die Verbandsgemeinde Montabaur, ist sehr hügelig. Um das Abwasser aus den Haushalten zu unseren Kläranlagen zu bringen, benötigen wir an einigen Stellen Pumpen. Hier setzen sich die nassfesten Tücher fest, bilden einen Klumpen und die Pumpen fallen aus. Wiederholt musste unser Bereitschaftsdienst ausrücken, auch nachts, um die überhitzten Pumpen zu reinigen", berichtet Christine Kirchhöfer, die stellvertretende Werkleiterin. "Wir appellieren an die Bevölkerung, keine Feuchttücher und ähnliches in die Toilette zu werfen. Bitte nur Papier von der Rolle herunterspülen."
Auf den Verpackungen der genannten Produktgruppe stehen Angaben wie "biologisch abbaubar", "gut wegspülbar", "umweltverträglich" und „schneller auflösbar“. Dennoch sind die meisten Produkte nassfest und ihre Fasern zersetzen sich nicht auf dem kurzen Weg zur Pumpstation. Abwasser, das ohne Pumpen allein durch Gefälle bis zur Kläranlage gelangt, kann dort mechanisch durch Rechen und Siebe gereinigt werden. "Allerdings muss rund 70 Prozent unserer Abwassermenge gepumpt werden", so Kirchhöfer. 20 Pumpen und 8 Kläranlagen betreiben die Abwasserwerke im Gebiet der VG Montabaur. Rund 15.000 Haushalte und Firmensitze werden so versorgt.