Stadtrat hat die Planung für den Pumptrack beauftragt

Fast drei Jahre planen und beschäftigen sich die Jugendlichen bereits intensiv mit ihrem Projekt. Jetzt sind sie einen großen Schritt vorangekommen: Der Stadtrat hat die Planung für einen Pumptrack beauftragt. Er soll nahe der Waldschule zwischen den Stadtteilen Horressen und Egendorf entstehen. Das Beispiel zeigt: Mit Engagement und Ausdauer können Jugendliche ihre Ziele erreichen.

Beim Besuch der Pumptrack-Anlage in Herrschbach übergaben die Jugendlichen Unterschriften an Gabi Wieland und die mitgereisten Ratsmitglieder.
400 Unterschriften haben die Jugendlichen gesammelt, um ihrem Anliegen, ein Pumptrack in Montabaur, Nachdruck zu verleihen. Beim Besuch der Anlage in Herrschbach übergaben sie Unterschriften an Gabi Wieland und die mitgereisten Ratsmitglieder.

Schon im nächsten Jahr könnte ihr großer Traum wahr werden: Ein Pumptrack für „alle zwischen 3 und 85 Jahren“, der für bis zu 15 Sportarten nutzbar ist. Bei einem Pumptrack handelt es sich um einen speziell angelegten asphaltierten Rollsport-Rundkurs, der mit den unterschiedlichsten Sportgeräten vom Dreirad bis zum Rollstuhl befahren werden kann. Die Idee des „Pumpens“ beschreibt die Nutzung von Bodenwellen, so dass Fahrer durch kontrollierte Ausnutzung des Schwunges von einer Welle zur anderen zu gelangen ohne „strampeln“ zu müssen. Jeder kann dies in seiner eigenen Geschwindigkeit tun. Dazu kommen Plateaus, Steilwandkurven oder Sprünge für die geübteren Sportler.

Wichtig ist den jungen Menschen dabei, dass „ihr Pumptrack“ sich für Einsteiger und Fortgeschrittene eignet. „Es wäre schön, wenn dieser Ort ein Treffpunkt für alle Generationen werden würde“, wünschen sie sich. So ein Pumptrack kann Trainingsstätte, Ausflugsziel für Schulen, Kindergärten und Vereine werden. Auch Wettkämpfe könnten dort stattfinden. Die Jugendlichen haben sich viele Gedanken gemacht und vor allem sehr viel Zeit in das Projekt investiert.

Ein passender Ort wäre auch bereits gefunden: Neben dem Sportplatz Waldschule gibt es ein ebenes dreieckiges Gelände, das der Stadt gehört. Es wäre also eine gute Ergänzung des Sportangebotes vor Ort. Auch an Umweltschutz haben die jungen Menschen gedacht: Es müssen keine Rodungen vorgenommen werden. Außerdem möchten sie eine Insektenwiese integrieren. Es soll ein richtig schöner Treffpunkt für Jung und Alt werden. Die Ortsvorsteher der beiden anliegenden Stadtteile Andreas Lorenz (Elgendorf) und Guido Fuchs (Horressen) unterstützen das Vorhaben.

Was motiviert junge Menschen, sich einem so großen Projekt zu widmen? Über JumaZu haben sich die dreizehn Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 15 Jahre zusammengeschlossen, um ihren Traum von einem Pumptrack in Montabaur Wirklichkeit werden zu lassen. JumaZu steht für „Jugend macht Zukunft“ und ist ein Projekt der Stadt und Verbandsgemeinde Montabaur (unterstützt durch das Land Rheinland-Pfalz) zur Beteiligung Jugendlicher am politischen Prozess vor Ort. JumaZu-Leiterin Larissa Metz vom Haus der Jugend hat die Pumptrack-Gruppe von Anfang an begleitet. Die Jugendlichen haben 400 Unterschiften gesammelt, um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen, und sind zusammen mit einigen Mitgliedern aus dem Stadtrat nach Herrschbach gefahren, um den dortigen Pumptrack zu besichtigen. Schließlich haben sie ihre Idee im Stadtrat vorgestellt. Dieser hat jetzt die Planung in Auftrag gegeben und 180.000 Euro für das Projekt bereitgestellt. Falls das nicht reicht, um alle Wünsche rund um den Pumptrack zu erfüllen, wollen die Jugendlichen noch Spenden oder Eigenleistung einbringen. Ein paar Sitzgelegenheiten oder ein Unterstand stehen neben dem eigentlichen Parcours auf der Wunschliste. Der Baubeginn ist für das nächste Frühjahr geplant.

Larissa Metzt lobt den Einsatz und die Begeisterung der Gruppe. „Sie sind so motiviert bei der Sache. Bei der Ortsbegehung war ein Junge krank. Aber er hat es sich nicht nehmen lassen, sich per Handy zum Treffen dazuschalten zu lassen. Und als die Vorstellung im Stadtrat anstand, sind sie trotz strömenden Regens mit dem Rad nach Montabaur gefahren und standen klatschnass vor den Entscheidern.“ Sie freut sich für die Gruppe, die Ausdauer gezeigt hat und so zum Erfolg gekommen ist.

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