Die Freiherr-vom-Stein-Realschule plus aus Nentershausen hat bereits zum zweiten Mal die Auszeichnung als „Digitale Schule“ erhalten und ist damit „ein besonderer Leuchtturm in Rheinland-Pfalz“. Die Urkunde wurde im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in Mainz überreicht.
Die Schule hatte das Siegel „Digitale Schule“, das 3 Jahre Gültigkeit behält, bereits im Jahr 2021 erhalten. „Es freut uns sehr, dass wir erneut für unsere Arbeit auf diesem wichtigen Gebiet Anerkennung finden“, sagt Schulleiter Stephan Szasz.
In den Räumen der Akademie der Wissenschaften in Mainz erhielten 18 Schulen in RLP die Ehrung, die unter der Schirmherrschaft des Bundesministers für Digitales und Verkehr Dr. Volker Wissing steht. Alle Schulen werden dabei nach einem anspruchsvollen, standardisierten Kriterienkatalog bewertet. Dabei durchlaufen sie einen bundesweit einheitlichen Bewerbungsprozess. Die Auszeichnung „Digitale Schule“ erhält nur, wer in allen fünf Modulen - Pädagogik & Lernkulturen, Qualifizierung der Lehrkräfte, Regionale Vernetzung, Konzept und Verstetigung sowie Technik und Ausstattung - ein entsprechendes Profil nachweisen kann. Diese Kriterien sind wissenschaftlich fundiert, verbandsneutral und unabhängig.
Dass die Freiherr vom Stein-Realschule Plus als weiterführende Schule mit Sekundarstufe I diese Auszeichnung verdient, beweist sie vor allem damit, dass sie sich stetig weiterentwickelt. So wurde beispielsweise das digitale Bildungsangebot deutlich erweitert. Neu gegründete Kompetenzteams erstellen Video-Tutorials, die z.B. Mathetricks erklären oder den Umgang mit Hard- und Software erläutern. Damit wird der Schulungsbedarf abgedeckt und jeder kann sich Inhalte jederzeit und in seinem eigenen Tempo aneignen. Mit Fragen, ob beispielsweise KI in den Unterricht aufgenommen werden sollte, beschäftigt sich eine Task-Force, die regelmäßig gemeinsam Entscheidungen trifft.
Auch hat die Schule ihre digitale Infrastruktur ständig weiter ausgebaut. Mittlerweile gibt es in jedem Klassen- und Fachraum zwei Beamer sowie interaktive Whiteboards, um mehrere digitale Informationsquellen zeitgleich zur Verfügung zu haben. Das WLAN-Netz wurde erweitert, sodass ein leistungsstarker Zugang nun für alle Schüler und Lehrer zur Verfügung steht. Damit sich wirklich jede Familie digitale Geräte leisten kann, wird ein Miet-Kauf-System angeboten. Die Geräte können gemietet und sicher in Schließfächern mit Lademöglichkeit in jedem Klassenraum aufbewahrt werden.
Tools wie „Google Classroom“, „Drive“ oder „Meet“ werden schon länger für den Unterricht genutzt. In den letzten Jahren wurden diese durch KI-basierte Tools wie Fobizz ergänzt, was auch den Bereich der Lehrerfortbildung revolutioniert hat. Digitale Technologien werden genutzt, um kontinuierlich sowohl Unterrichtsorganisation als auch Lernprozesse zu optimieren. So gibt es u.a. ein digitales Managementsystem für die Hausaufgaben. Auch können die Schüler auf speziellen Lernplattformen selbständig Lerninhalte wiederholen, vertiefen und gemeinsam parallel in Echtzeit an Dokumenten arbeiten. Zusätzlich können praktische Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit lokalen IT-Unternehmen gesammelt werden. Die Idee: Gemeinsam mit außerschulischen Partnern entwickeln die Schüler Anwendungen, um das schulische Leben weiter digital zu unterstützen und entsprechende Kompetenzen zu trainieren.
Großen Wert legt die Freiherr-vom-Stein-Schule darauf, digitale und analoge Lernmethoden – sogenanntes „Blended Learning“ - miteinander zu verknüpfen. Schließlich kann die moderne Technik viel, aber nicht alles. Und sollte einmal der Strom ausfallen, ist es hilfreich, beim Rechnen an der Supermarktkasse oder der Suche nach dem Weg auch mal ohne technische Hilfsmittel auszukommen. Eine Erleichterung für Eltern war die Einführung der digitalen Elternsprechtage. „Organisatorische Hürden werden damit minimiert und der Austausch zwischen Eltern und Lehrkräften erleichtert“, berichtet Szasz.
„Die Schulen, die wir heute in Sachen MINT und Digitalisierung ausgezeichnet haben, sind besondere Leuchttürme für ganz Rheinland-Pfalz und ein Ansporn, sich weiter zu engagieren“, sagte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig bei der Ehrung in Mainz und bedankte sich für das, was Schulgemeinschaften, Lehrkräfte und Schüler geleistet haben. „Unser umfassendes Konzept zeigt, dass die Freiherr-vom-Stein-Schule nicht nur den Anforderungen der modernen digitalen Bildung gerecht wird, sondern sich als Vorreiter in der Region etabliert hat“, so Andree Stein. Er ist der Erste Beigeordnete und Schuldezernent der Verbandsgemeinde Montabaur, die Schulträgerin ist. Für die Zukunft wünscht sich die Schule, Partnerschaften und Vernetzungen mit lokalen Technologieunternehmen und akademischen Institutionen aufzubauen. Darüber hinaus plant sie einen regelmäßig stattfindenden „Digital Day“ zu organisieren, bei dem Experten aus verschiedenen Branchen eingeladen werden und ihr Wissen mit Schülern und Lehrern teilen.